Der journalistische Kommentar ist eine meinungsbetonte Textsorte; deine subjektive, persönliche Meinung zum behandelten Sachverhalt ist also die Kernaussage des Textes.
Jedes widersprüchliche und diskussionswürdige Thema kann Inhalt eines Kommentars sein.
Der Sachverhalt sollte eine Meinungsäußerung provozieren und von wirklichem Interesse sein. Dein Kommentar will dann den Blickwinkel deiner Leser und ihre Sicht auf dieses Thema verändern.
Vor dem Schreiben musst du dich mit der Sache intensiv auseinandergesetzt und dir eine eigene Meinung gebildet haben.
Der Kommentar hat eine prägnante Überschrift, die auch reißerisch sein darf und deine Leser „einfangen“ sollte.
Viele Kommentare äußern gleich zu Beginn eine – oftmals provokante – These, bevor der Sachverhalt kurz zusammengefasst wird. Du kannst die Reihenfolge aber auch umkehren.
Im Anschluss folgen deine Argumente, im Idealfall gefolgt von der Widerlegung denkbarer Gegenargumente. Du musst hier aber keine Reihenfolge oder Gewichtung wie in einer Erörterung einhalten.
Zum Schluss wird noch einmal deine These zusammengefasst und vielleicht mit einem persönlichen Beispiel untermalt.
Einen Kommentar formuliert man in der Regel so, als entspräche die eigene Ansicht der Meinung Vieler. Dabei darf man verallgemeinern, und Sachverhalte auch vereinfacht darstellen. Dem Leser soll die Identifikation mit dem Kommentator leichtgemacht werden.
Hierzu dient auch die Sprache eines Kommentars. Dieser besteht meist aus eher kurzen Sätzen und nutzt treffende Adjektive, aber auch rhetorische Mittel wie Ironie, Sarkasmus und Polemik. Je nach Sachverhalt können auch Humor oder ein aggressiver Sprachstil dazu diesen, den Leser für sich zu gewinnen.