Merkmale der Kurzgeschichte

Geschich­te

  • „Kurz­ge­schich­te“ exis­tiert als Begriff seit ca. 1920.
  • Stammt von der engl. „short sto­ry“ ab.
  • Beson­de­re Rol­le in Deutsch­land nach 1945: Ver­ar­bei­tung von Kriegs- und Nach­kriegs­er­leb­nis­sen
  • Seit Mit­te der 1960er Jah­re hat die Kurz­ge­schich­te in der Lite­ra­tur mehr und mehr an Bedeu­tung ver­lo­ren.

The­men

  • Zu Beginn haupt­säch­lich Kon­zen­tra­ti­on auf Schick­sals­schlag oder Grenz­si­tua­ti­on als Inhal­te der KG
  • Mit­te des 20. Jahr­hun­derts Kriegs­er­leb­nis­se.
  • Neue­re Kurz­ge­schich­ten grei­fen aktu­el­le The­men und All­täg­li­ches auf.

Spra­che

  • umgangs­sprach­lich
  • leicht ver­ständ­lich
  • prä­gnant
  • meist sach­lich und nüch­tern

Form

  • kei­ne Expo­si­ti­on, kei­ne Vor­stel­lung der Figu­ren, direk­ter Beginn der Hand­lung
  • meist offe­ner Schluss
  • kur­zer Zeit­aus­schnitt (kur­ze erzähl­te Zeit)
  • häu­fig kur­ze Tex­te (kur­ze Erzähl­zeit)
  • atmo­sphä­risch eher düs­ter und ernst­haft

Inhalt

  • nur weni­ge Figu­ren, kei­ne Neben­fi­gu­ren
  • eine bedeut­sa­me oder ent­schei­den­de Situa­ti­on im Leben der Figur(en)
  • „gewöhn­li­che“ Men­schen
  • all­täg­li­che Ereig­nis­se

Der unmit­tel­ba­re Beginn ohne Ein­lei­tung von Ort, Figu­ren oder Zeit dient der Erzeu­gung von Span­nung und Nähe — der Leser wird direkt in die Hand­lung hin­ein­ge­zo­gen und zum auf­merk­sa­men Lesen gezwun­gen.

Der offe­ne oder halb offe­ne Schluss for­dert den Leser auf, sich sel­ber Gedan­ken zu machen, wel­che Fol­gen das Erzähl­te für die Figu­ren haben könn­te. Der Leser arbei­tet so am Text und der Erzäh­lung mit, wobei ver­schie­de­ne Leser zu ganz unter­schied­li­chen Ergeb­nis­sen gelan­gen kön­nen.

Auch die meist all­täg­li­chen Ereig­nis­se, die trotz­dem immer einen beson­de­ren Moment oder Kon­flikt im Leben der eben­so all­täg­li­chen Figu­ren aus­ma­chen, las­sen den Leser teil­ha­ben und bie­ten Anschluss­mög­lich­kei­ten zur Inter­pre­ta­ti­on und Refle­xi­on des Dar­ge­stell­ten.

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