Die Inhaltsangabe ist vermutlich die im Deutschunterricht am häufigsten vorkommende Textsorte.
Zumindest ihre kleine Schwester, die kurze Zusammenfassung eines Textes, ist in der Regel weiteren Aufgaben zur Interpretation vorangestellt.
Obwohl scheinbar so leicht, bereitet die Inhaltsangabe immer wieder Schwierigkeiten, es gibt eben doch einiges zu bedenken:
Eine Inhaltsangabe besteht aus einem kurzen Einleitungssatz und der Zusammenfassung des Textes in eigenen Worten.
Dabei ist Folgendes zu beachten:
- Lies und verstehe den Text, bevor du anfängst, zu schreiben! Wenn du den Text nicht wirklich durchgearbeitet hast, wird dir keine gute Inhaltsangabe gelingen.
- Schreibe im Präsens – die Handlung oder die Informationen des Textes werden in der Zeitform der Gegenwart wiedergegeben.
Spielen Ereignisse in einer Geschichte weiter zurück in der Vergangenheit, wird zur Darstellung dieser Vorzeitigkeit das Perfekt genutzt: „Am Ende verabreden sie sich zu einem romantischen Dinner und sie findet den Ring in ihrem Champagner, den er schon eine Woche vorher besorgt hat.“ - Nutze keine wörtliche Rede – eigentlich logisch: Da du den Text in deinen eigenen Worten wiedergeben sollst, kannst du ja schlecht die gesprochenen Worte der Figuren abschreiben.
Wenn du etwas Gesagtes wiedergeben musst, nutze die indirekte Rede (Konjunktiv I). - Beschränke dich auf das Wesentliche – in deiner Inhaltsangabe solltest du alle Ausschmückungen des Textes weglassen und ihn auf sein „inhaltliches Skelett“ reduzieren.
Ihm fehlt dann sein Schmuck und er wird etwas trocken, aber um genau dieses „Einkochen“ geht es ja. - Gib den Inhalt vollständig wieder – auch wenn du dich auf das Wichtigste beschränken sollst, darfst du natürlich nichts weglassen.
Die Gratwanderung zwischen der Reduzierung auf das Wesentliche und der Beachtung aller Ereignisse und Informationen ist bloß Übungssache, keine Sorge. Ohne Übung stolperst du über den nächsten Punkt: - Schreibe keine Nacherzählung – ansonsten kannst du den Text ja gleich abschreiben. Du musst den Text gründlich gelesen und verstanden haben. Dann musst du dich vom Text lösen und deine eigenen Worte finden.
- Bleibe sachlich – beachte den Adressaten deines Textes. Du schreibst nicht für deinen Kumpel oder deine beste Freundin. Daher solltest du neutral bleiben und auf lockere Sprache und deine eigene Meinung verzichten.
Wer pfiffig ist, schreibt den Einleitungssatz übrigens erst nach der Zusammenfassung. Dann hast du den Text wirklich verstanden und kannst das Thema in einem Satz nennen.
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