Lehrerkram

Projektmanagement mit Agantty

Für ein­zel­ne Auf­ga­ben oder zumin­dest iso­lier­te Auf­ga­ben­be­rei­che nut­ze ich im Büro und ger­ne auch im Unter­richt die Kan­ban-Metho­de.

Aber man­che mei­ner Auf­ga­ben haben bestimm­te Zeit­vor­ga­ben oder sind von ande­ren Auf­ga­ben, die davor erle­digt wer­den müs­sen, abhän­gig.
Und man­che die­ser Auf­ga­ben sind an Kol­le­gin­nen oder Kol­le­gen gebun­den, die also die­se Auf­ga­be zuerst abge­schlos­sen haben müs­sen, bevor ich mit mei­ner begin­nen kann.

Ein Kan­ban-Board kann das nur unzu­rei­chend abbil­den; ich hal­te Kan­ban auch für kei­ne Metho­de des Pro­jekt­ma­nage­ments, son­dern ledig­lich für eine Mög­lich­keit, den Fluss von Arbeits­pro­zes­sen dar­zu­stel­len.

Da sich durch Coro­na der täg­li­che Flur- oder Leh­rer­zim­mer-Kon­takt zu Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen stark ver­rin­gert hat, habe ich nach einer Mög­lich­keit gesucht, mei­ne Pro­jek­te digi­tal abzu­bil­den. So kön­nen auch ohne per­sön­li­che Tref­fen und Abspra­chen alle Betei­lig­ten jeder­zeit den Über­blick behal­ten.

Und sie­he da: Ich hat­te schon eine.
Tat­säch­lich hat­te ich ganz ver­ges­sen, dass ich 2018 die Ent­wick­lungs­zie­le unse­res Schul­pro­gramms bereits mit Hil­fe von Gantt-Dia­gram­men abzu­bil­den ver­sucht habe. Und zwar mit Hil­fe des kos­ten­lo­sen Tools Agant­ty.

Damals war aber kaum jemand dazu zu bewe­gen, bei die­sem digi­ta­len Kram mit­zu­ma­chen. Heu­te sieht die Bereit­schaft, mit ver­schie­dens­ten digi­ta­len Tools zu arbei­ten, ganz anders aus.

Ich habe also mei­nen Agant­ty-Account wie­der­be­lebt, die alten Pro­jek­te aus 2018 aus­ge­fegt, und neu begon­nen.

Wie funktioniert Agantty?

Nach einer kos­ten­lo­sen Regis­trie­rung (die Ent­wick­ler freu­en sich aber über Spen­den!) gelangt man direkt auf ein Gantt-Dia­gramm. Gantt-Dia­gram­me sind Bal­ken­dia­gram­me, mit denen sich zeit­li­che Abfol­gen oder Über­la­ge­run­gen von Akti­vi­tä­ten inner­halb eines Pro­jekts dar­stel­len las­sen.

Für sei­ne Pro­jek­te und deren Auf­ga­ben kann man belie­big vie­le Teams mit belie­big vie­len Mit­glie­dern erstel­len.
Aus mei­ner Erfah­rung ist es sinn­voll, hier eher klein­tei­lig vor­zu­ge­hen, auch wenn dabei gefühlt manch­mal die Gren­ze zwi­schen Team und Pro­jekt ver­schwimmt, die aber in der Rea­li­tät ja auch nicht gege­ben ist: Ich habe ein Pro­jekt mit einem bestimm­ten Team, bei­des gehört zusam­men.

Projekt und Team anlegen

Ich begin­ne also immer mit einem Pro­jekt.
Zur Erstel­lung ver­ge­be ich einen Pro­jekt­na­men, lege einen Zeit­raum für das gesam­te Pro­jekt fest und wei­se das Pro­jekt einem Team zu oder erstel­le ein neu­es Team für die­ses Pro­jekt.
Wäh­rend der Erstel­lung eines neu­en Teams kön­nen die ent­spre­chen­den Mit­glie­der direkt per E‑Mail ein­ge­la­den wer­den.
Auch die jewei­li­gen Rech­te von „Pro­jekt­ma­na­ger“ bis „nur sehen“ kön­nen hier gleich ver­ge­ben wer­den.

Die­ser Schritt kann aber auch jeder­zeit noch nach­ge­holt und wei­te­re Mit­ar­bei­ter ein­ge­la­den wer­den.

Aufgaben und Meilensteine

Wenn das Pro­jekt steht, kann es mit Auf­ga­ben gefüllt wer­den. Die ent­spre­chen­den Fel­der dafür ste­hen direkt nach dem Spei­chern des Pro­jekts auf der rech­ten Sei­te zur Ver­fü­gung.

An die­ser Stel­le kön­nen nun belie­big vie­le Auf­ga­ben inner­halb des Pro­jekt­zeit­raums ein­ge­tra­gen und auch ein­zel­nen Mit­glie­dern des Teams zuge­wie­sen wer­den.
Dabei wird für die Auf­ga­ben jeweils ein Zeit­raum von einem Tag bis zu belie­big vie­len Tagen fest­ge­legt, nicht aber über das Pro­jek­ten­de hin­aus. Es sind also auch sich über­la­gern­de, also gleich­zei­ti­ge Auf­ga­ben mög­lich.

Eine von mir nicht genutz­te Mög­lich­keit ist auch der Ein­trag vor­ge­se­he­ner Zeit-Res­sour­cen, also Arbeits­stun­den.
Aber da ich die­se ja ohne­hin mit nie­man­dem abrech­ne, habe ich das noch nicht gebraucht.

Neben Auf­ga­ben kön­nen auch Mei­len­stei­ne ein­ge­rich­tet wer­den.
Im Pro­jekt­ma­nage­ment die­nen Mei­len­stei­ne dazu, den Pro­jekt­ver­lauf in ein­zel­ne Abschnit­te mit über­prüf­ba­ren Zwi­schen­zie­len zu unter­tei­len.
Ich nut­ze Mei­len­stei­ne eher sel­ten, und wenn, dann meis­tens als Zwi­schen-Kon­trol­len zur Eva­lua­ti­on des bis­he­ri­gen Pro­jekt­fort­schritts und zur Über­prü­fung, ob das Pro­jekt noch in den rich­ti­gen Bah­nen ver­läuft.
Manch­mal sind Mei­len­stei­ne aber auch nett, um bei län­ge­ren Pro­jek­ten den Abschluss einer Pha­se zu fei­ern. Dann haben sie außer einem Inne­hal­ten kei­ne beson­de­re Funk­ti­on und Fol­ge.

Voraussetzungen und Abhängigkeiten

Span­nend wird ein Gantt-Dia­gramm für mich neben der zeit­li­chen Über­sicht durch die Dar­stel­lung von Vor­aus­set­zun­gen und Abhän­gig­kei­ten.

Oft­mals hän­gen in einem Pro­jekt Auf­ga­ben ja von­ein­an­der ab. Bei einer schu­li­schen Pro­jekt­wo­che müs­sen bei­spiels­wei­se erst alle Pro­jekt­be­schrei­bun­gen vor­lie­gen, bevor sie aus­ge­hängt und gewählt wer­den kön­nen.
Die Wahl wie­der­um ist abhän­gig davon, dass jemand Wahl­zet­tel oder eine Online-Wahl vor­be­rei­tet hat.

In Agant­ty besteht der Unter­schied zwi­schen „Vor­aus­set­zung“ und „Abhän­gig­keit“ eigent­lich nur in der farb­li­chen Dar­stel­lung. Die Vor­aus­set­zung für eine Auf­ga­be wird durch eine rote Linie zwi­schen den bei­den sich bedin­gen­den Auf­ga­ben dar­ge­stellt, die Abhän­gig­keit durch eine graue.

Ich nut­ze eigent­lich nur die Abhän­gig­kei­ten, denn hier hat die Far­be der Ver­bin­dungs­li­nie einen beson­de­ren Nut­zen: Liegt die abhän­gi­ge Auf­ga­be zeit­lich vor der sie bedin­gen­den, wird die Linie näm­lich rot statt grau.

Ins­ge­samt dient die Dar­stel­lung der Abhän­gig­kei­ten im Gantt-Dia­gramm aber nur der Über­sicht­lich­keit, alle Auf­ga­ben las­sen sich trotz­dem unab­hän­gig davon bear­bei­ten und auch abschlie­ßen.

Nett ist, dass sich nach dem Anle­gen einer Auf­ga­be die meis­ten Din­ge mit einem Rechts­klick dar­auf erle­di­gen las­sen.
Die Auf­ga­be kann so schnell Mit­glie­dern zuge­wie­sen, als erle­digt mar­kiert oder von ande­ren abhän­gig gemacht wer­den.

Gantt-Diagramm und Dashboard

Die Stan­dard-Ansicht von Agant­ty ist natür­lich das Gantt-Dia­gramm, dar­um geht es ja schließ­lich.
Oben links kann aber auch jeder­zeit auf das so genann­te „Dash­board“ umge­schal­tet wer­den, in dem dann die Auf­ga­ben in Lis­ten­form zu sehen sind.

In bei­den Dar­stel­lun­gen las­sen sich die Pro­jek­te fil­tern, im Dash­board kön­nen die Auf­ga­ben zusätz­lich nach Mit­glie­dern oder Ter­mi­nie­run­gen fil­tern.

Alle Pro­jek­te und ihre Auf­ga­ben las­sen sich außer­dem auf einen Schlag in Goog­le- oder ande­re Kalen­der­for­ma­te expor­tie­ren, via Frei­ga­be-Link im Inter­net ver­öf­fent­li­chen oder aus­dru­cken.

Alles in allem ein mäch­ti­ges Tool, dass auch als Desk­top-Anwen­dung oder Smart­phone-App (dann aber im Wesent­li­chen nur zur Auf­ga­ben­ver­wal­tung nutz­bar) instal­liert wer­den kann.

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